Alltag

Behinderung erkennen – Diagnosen werden oft vernachlässigt

Eine Behinderung zu diagnostizieren ist besonders bei Säuglingen gar nicht so einfach. Ärzte sind oft rat- und hilflos.

Behinderung ist nicht gleich Behinderung, da gibt es mehrere Abstufungen und viele farbige Zwischentöne – also nicht einfach nur schwarz und weiß. Das Problem ist, dass sie so früh wie möglich richtig erkannt werden müssen, um frühzeitig präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Ein auffälliges Down-Syndrom ist relativ schnell erkannt, aber wenn ein Kind eine seltene Behinderung aufweist, dauert es oftmals sehr lange, bis ein Arzt richtig erkennt, was los ist. Das bedeutet oft ein langer Leidensweg für die betroffenen Eltern, die in keinem Krankenhaus richtig ernst genommen und eher belächelt werden.
Oft werden diese auch als ,,übervorsichtig“ betitelt und müssen sich einiges gefallen lassen.

Gerne geäußert wird auch die Begründung, dass das Kind vielleicht einfach nur ein Spätzünder ist, noch Zeit braucht und man sich nicht soviele Gedanken machen solle. Dabei wird die Spätzündung oft einfach falsch eingeschätzt, was manchmal nicht nur eine Zeitverzögerung, sondern in ganz schlimmen Fällen, auch den frühzeitigen Tod des Kindes bedeuten kann, da wichtige Behandlungsmaßnahmen aufgrund der Fehl-Diagnose ausbleiben. Das sind Tragödien, die verhindert werden könnten. Ein großes Dilemma, welches die Wut vieler Eltern – mit Recht – erzeugt.

Besonders Mütter haben oft ein untrügliches, instinktives Gespür dafür, ob etwas mit dem Baby nicht stimmt und ob alles mit rechten Dingen zugeht.  Diesem Gefühl gilt es zu vertrauen und zu folgen und wenn es bedeutet, sich bei vielen Ärzten durchsetzen zu müssen. Denn lieber einmal ,,übervorsichtig“ als viel zu spät gehandelt zu haben!

 

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