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Das Logged-In-Syndrom ist eine Form von Wachkoma

Behindert kann man auf vielen verschiedenen Ebenen sein. Manche davon sind gravierend, andere wiederum gar nicht. Manche werden vererbt und manche passieren durch Unfälle. So auch das Logged-In-Syndrom.

Das Logged-In-Syndrom ist eine Form von Wachkoma, in der der Patient nach einem Unfall oder einem körperlichen Schaden (wie z.B. Schlaganfall) in einer Zwischenwelt landet, die niemand, außer ihm, betreten kann. In diesem Jenseits von Leben und Tod schweben die Patienten manchmal jahre-, gar jahrzentelang. Manche wachen nie wieder auf, andere sehr früh, andere sehr spät. Den Verlauf dieser „Behinderung“ kann niemand so genau vorher sagen.

Das Logged-In-Syndrom bedeutet, dass der Patient, wie der Name schon andeutet, eingeschlossen ist. Ein Gefangener im eigenen Körper. Bei vollem Bewusstsein kann jeder Gedanke bewusst gewählt werden, aber keine Bewegung ausgeführt. Außer den Augenlidern, mit denen der Patient – und so auch die Angehörigen – lernt, zu kommunizieren. Darüber gibt es auch einen Film, über den ich auch schon eine Rezension in diesem Blog schrieb.

Heute möchte ich euch stattdessen ein viel propagiertes Wunder vorstellen: Jaqueline Janke erlebt mit ihrer besten Freundin einen schlimmen Autounfall, den die Freundin nicht überlegt. Jaqueline derweil landet im beschriebenen Koma. 19 Jahre lang kann sie mit nichts weiter als ihren Blicken und ihren Wimpernschlag Kontakt zu der Außenwelt halten – während sie bei vollem Bewusstsein ist. Nach 19 Jahren wacht sie auf und lernt das Leben neu kennen. Heute gilt sie zwar als schwerstbehindert, ist allerdings außerordentlich erfolgreich.

Die Hamburgerin hat die Welt der Farben für sich entdeckt und schafft farbenfrohe, lebendige Kunstwerke, die sie auch ausstellt. Darüber hinaus schreibt sie Bücher (auch über ihre Erfahrungen) und ist ein generell sehr präsenter Mensch.
Auf dieser Webseite erfahrt ihr näheres zu ihrer Kunst.

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