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Locked-in-Syndrom im Film Schmetterling und Taucherglocke

Das Locked-in-Syndrom ist das zentrale Thema in dem 2008 erschienen Film „Schmetterling und Taucherglocke“. Dieses Syndrom wird auch als Eingeschlossensein bezeichnet, da die Betroffenen gelähmt sind und sich trotz vollständigem Bewusstseins sprachlich nicht äußern können.

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Die einzige Kommunikationsmöglichkeit mit der Umwelt ist durch die vertikale Beweglichkeit der Augen gegeben. Sollte diese auch verloren gegangen sein, gibt es die Möglichkeit, einen so genannten Brain-Computer Interfaces zur Verständigung zu nutzen. Der Hörsinn der Betroffenen ist absolut intakt, wodurch es den Patienten möglich ist, Ja-Nein-Fragen mit einem Zwinkern der Augen zu beantworten.

Das Locked-in-Syndrom

Der Film „Schmetterling und Taucherglocke“ beruht auf dem autobiografischen Roman des Franzosen Jean-Dominique Bauby, dem ehemaligen Chefredakteur des Modemagazins ELLE. Im Dezember 1995 erlitt Bauby einen Schlaganfall und fiel daraufhin in ein Koma.

20 Tage später erwacht er aus dem Koma und stellt erschreckenderweise fest, dass er am gesamten Körper gelähmt ist und nur noch sein linkes Augenlid bewegen kann. Aber trotz der physischen Beeinträchtigungen bekommt der Franzose alles um sich herum mit. Die Ärzte diagnostizieren das so genannte Locked-in-Syndrom.

Mühsames Kommunizieren mit der Umwelt

Um mit seiner Umwelt kommunizieren zu können, wird dem Chefredakteur eine Logopädin zur Seite gestellt. Diese liest im Buchstaben vor, und sobald der richtige gefallen ist, zwinkert der Franzose mit dem Auge. Auf diesem Weg diktiert er Buchstabe für Buchstabe ein Buch, in dem er sein Leben reflektiert und sich den Menschen widmet, die ihm am Herzen liegen.

Ursachen des Syndroms

Zu den Ursachen des Locked-in-Syndroms zählen unter anderem Läsionen des so genannten Pons (Bereich des Hinterhirns) und auch des Mittelhirns. Meistens beruhen die Läsionen auf einer Gefäßstörung, die infolge einer Thrombose auftritt.

Personen, die an dieser Behinderung leiden, bedürfen besonderer Pflegemaßnahmen. Dazu zählen psychotherapeutische Maßnahmen sowie Physiotherapie und Ergotherapie. Dank der Logopädie können die sprachlichen Minderleistungen und die Schluckfähigkeit wieder hergestellt werden. Die Krankheit hat einen schweren Verlauf und ist von einer hohen Mortalitätsrate gekennzeichnet. Allerdings besteht die Hoffnung auf eine teilweise Besserung des Locked-in-Syndroms.

Das Syndrom ist deutlich vom Wachkoma abzugrenzen, da die Patienten über ein funktionstüchtiges Bewusstsein verfügen. Den Patienten ist es möglich, alles zu hören und zu verstehen, allerdings können sie nicht auf herkömmliche Art kommunizieren.

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