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Multiple Sklerose – ,,die Krankheit mit den tausend Gesichtern“

Wer barrierefrei sein bzw. werden möchte, der muss auch wissen, mit was er da eigentlich zu tun hat. Daher werde ich von Zeit zu Zeit eine Behinderung oder Krankheit porträtieren, um ein bisschen ,,aufzuklären“ 😉 .

Über das Down-Syndrom hatte ich schon geschrieben. Heute mache ich mit der MS weiter. Denn insbesondere bei dieser Erkrankung haben viele Vorurteile, mit denen unbedingt aufgeräumt werden muss.
Jemand, der hieran erkrankt, muss nicht zwangsläufig irgendwann zu den Schwerstbehinderten gehören und sein Leben an einen Rollstuhl gefesselt wissen. Im Gegenteil. Die allermeisten Erkrankungen verlaufen derart positiv, so dass ein beinahe normaler Alltag nicht realitätsfern ist.

Aber da nehme ich ja schon etwas vorweg. Denn als erstes sollten wir klären, was genau die Multiple Sklerose eigentlich ist. Sie ist auf jeden Fall kein Knochenschwund, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern eine Entzündung des Nervensystems, die auch Enzephalomeyelitis disseminata genannt wird. Die Nerven können Impulse nicht mehr richtig senden und empfangen, daher haben manche Bewegungsprobleme, stolpern des Öfteren oder haben ein irgendwie kribbeliges Gefühl. Aber auch Sehstörungen können auftreten.

Wenn verschiedene Bereiche, beispielsweise im Rückenmark, neu entzünden, so hat der Patient es mit einem Schub zu tun. Dieser kündigt sich an und dauert immer eine Weile, bis die Beschwerden wieder abklingen oder aber Narben im Nervensystem entstehen. Meistens bildet sich die Ausschreitung soweit wieder zurück, dass kaum ,,Rückstände“ bleiben und alles wieder normal ,,funktioniert“. Wie schon erwähnt, verlaufen die meisten Krankheitsbilder wirklich positiv und der schwere Behinderungsgrad erfolgt eigentlich eher selten schon nach wenigen Jahren.

Problematisch ist allerdings die Diagnose. Diese ist nämlich nicht so einfach. Da die Entzündungen so viele verschiedene Symptone hat, die einzeln betrachtet nur bedingt eine Festnagelung zulassen, muss immer das ,,Gesamtpaket“ betrachtet werden. Bei einer MS-Diagnose fischen wir also im Körper nach vielen kleinen Puzzleteilen, die man wieder richtig zusammen setzen muss, damit das ,,echte“ Bild sichtbar wird. Das kann oft einige Zeit beanspruchen, manchmal sogar Jahre. Daher ist es ratsam, sich zu seinem Vertrauensarzt immer noch zusätzliche Meinungen einzuholen. Denn zwei Augenpaare sehen mehr als eines!

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