Wohnen

Barrierefreies Badezimmer


Ein Badezimmer ist der intimste Ort in der gesamten Wohnung. Da ist es nur selbstverständlich, dass es besonders wichtig ist, dass man auch als älterer oder andersweitig eingeschränkter Mensch die Nutzung allein vollziehen kann. Ein barrierefreies Badezimmer braucht viele Überlegungen und eine gute Planung, doch dann steht dem entspannenden Bad oder der warmen Dusche am Morgen nichts mehr im Weg.

Was muss man bei einem barrierefreien Badezimmer beachten?

Besonders wichtig ist der ausreichende Platz in einem barrierefreien Badezimmer. Die Maße weichen dabei von einem Standartbad ab und erlauben auch Rollstuhlfahrern eine leichte Bedienbarkeit der Armaturen und Geräte.

Zunächst muss einmal für genügend Platz gesorgt werden. Normal ist ein Freiraum von 120 x 120 Zentimetern. Ein Rollstuhlfahrer benötigt jedoch einen Raum von 150 x 150 Zentimetern, um überall leicht heran zu kommen und sich ohne Probleme im Badezimmer drehen zu können.

Um auch Heimwerkern einen Umbau zu erleichtern gibt es eine Standartdefinition von Nutzflächen im Bad. Nach der DIN 18025 muss eine Tür eine Breite von 90 Zentimetern haben und nach Außen aufgehen. Eine Schiebetür ist natürlich auch vorstellbar. Zudem muss die Tür von Außen geöffnet werden können, falls dem Nutzer im Bad einmal etwas zustößt und er nicht mehr von allein an den Türknauf an der Innenseite gelangen kann.

Wichtig sind auch rutschfeste Fliesen im gesamten Bad, die ein Ausrutschen verhindern sollen. Für diesen Zweck gibt es speziell beschichtete Fliesen.

Die barrierefreie Toilette

Um die Toilette benutzen zu können braucht ein Rollstuhlfahrer besonders viel Platz. Daher ist in den DIN Normen ein Abstand auf der einen Seite von 30 cm und auf der anderen Seite von mindestens 95 Zentimetern vorgeschrieben. Die Sitzhöhe der Toilette ist auf 48 bis 55 Zentimeter fest geschrieben und sollte etwa 70 Zentimeter tief sein, damit man ohne große Umstände vom Rollstuhl auf den Toilettensitz umsteigen kann.

Hochklappbare Armlehnen sind besonders praktisch, da so keine Verrenkungen ausgeführt werden müssen, um auf die Toilette zu kommen. Der Toilettenpapierhalter, sowie der Spülknopf sollten zudem möglichst in die Armlehnen eingebaut werden, um eine leichte Bedienbarkeit zu garantieren.

Eine Badewanne oder Dusche, die keine Wünsche ürbig lässt

Ob Badewanne oder Dusche ist jedem selbst überlassen. Beides hat sicherlich den ein oder anderen Vorteil. Am Ende kommt es jedoch meist auf den Platz an, welches Nassvergnügen oder ob gleich beide eingebaut werden.

Wichtig, egal ob man sich für Wanne oder Dusche entscheidet, ist eine Mischbatterie mit einem Hebel und einer Heißwassersperre für leichte Bedienbarkeit und eine Sicherung, die vor Verbrennungen schützt. Auch die Rutschgefahr kann hier weiter mit Gummimatten gehemmt werden.

Bei einer Dusche ist wiederum das richtige Maß zu beachten. Sie muss mindestens 120 x 120 m groß (für Rollstuhlfahrer 150 x 150) und möglichst ebenerdig sein. Mit einem integrierten Duschsitz und einem leichten Neigungswinkel, der das Wasser abfließen lässt, ist die Dusche bedienerfreundlich. Außerdem sollten Haltegriffe angebracht werden, um das Ein- und Aussteigen aus dem Rollstuhl zu erleichtern oder einfach besseren Halt in der Dusche zu geben.

Mit Hilfe von einem Badewannenlift oder einer Wanne mit Tür wird aus einem unüberwindbaren Hindernis, eine Oase der Entspannung. Die Tür ist absolut dicht und lässt sich nach dem Baden erst wieder öffnen, wenn das Wasser abgelaufen ist. So werden unschöne Überschwemmungen verhindert. Mehr zum Thema ist im Wohnratgeber nachzulesen.

Das Waschbecken in einem barrierfreien Badezimmer

Auch beim Waschbecken sollten einige Punkte beachtet werden. Für einen Rollstuhlfahrer, der sich im Sitzen wäscht, eignet sich eine Waschbeckenhöhe von 65-70 Zentimetern. Nutzen auch Menschen im Stehen das Waschbecken ist ein höhenverstellbares Becken von Vorteil. Außerdem muss das Becken so geformt sein, dass die Knie und Beine problemlos darunter passen und auch die Armaturen sollten verlängert sein, um die Bedienbarkeit zu erleichtern.

Der Spiegel sollte zudem direkt am Beckenrand beginnen oder mit einer Kippvorrichtung in den richtigen Winkel gebracht werden können.

Weitere Informationen und anschauliche Bilder finden Sie hier.

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