Alltag

,,Schmetterling und Taucherglocke“ ist ein Film über einen Mann, der durch einen Schlaganfall gelähmt wird

Letztens hat mich ein Freund besucht mit einer DVD in der Tasche. ,,Das ist ein toller Film, den musst du unbedingt sehen!“ Ich bin ja sonst keine begeisterte ,,in-die-Röhre-Guckerin“, aber ich ließ mich auf ,,Schmetterling und Taucherglocke“ ein und komme jetzt nicht umhin, ihn euch zu empfehlen.

Wie gesagt, es handelt sich hierbei um einen relativ neuen Film ,,Schmetterling und Taucherglocke“. Dabei handelt es sich um einen jungen Mann, der ein erfolgreiches Leben lebt: Vorzeigekarriere, eine hübsche Frau, die obligatorische Geliebte und Geld. Was will Man(n) mehr?
Ja, ihr ahnt es schon 😉 , der Film spielt ein bisschen den Moralpostel mit erhobenem Zeigefinger, aber trotzdem ist er sehenswert. Denn es geht damit weiter, dass der Mann einen Schlaganfall erleidet und nach dem Aufwachen gelähmt ist. Nur noch seine Augen kann er bewegen. Er kann blinzeln, ist aber bei vollem, gesunden Bewusstsein.

Hauptsächlich wird die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt, der Zuschauer wird quasi in die innere Welt des Mannes hinein gezogen. Allerdings ist er jetzt nicht so tragisch, melodramatisch oder weinerlich, wie man sich einen typischen Hollywoodstreifen vorstellen könnte, der bei so einem Film ja wirklich jedes denkbare Gefühl bedienen würde, nein, ,,Schmetterling und Taucherglocke“ ist ein wenig schonungslos, ehrlich und relativ trocken. Zusätzlich wird das Ganze mit gut proportioniertem Humor gewürzt. Was das Ganze sympathisch werden lässt.

Ich muss zugeben, dass ich die Begegnung mit diesem Film schon vor einiger Zeit gemacht hatte. Da, allerdings, habe ich den Film nach genau fünf Minuten wieder ausgemacht. Er beginnt mit seinem Aufwachen und ich hatte so eine Ahnung, dass ich nach dem Film erst einmal über längere Zeit hinweg dieses beklemmende Gefühl abschütteln müsste. Ich versetze mich nämlich immer stark in die Filme hinein und brauche dann auch immer eine Weile, um da wieder raus zu kommen.

Aber das hatte ich hierbei überhaupt nicht. Man kommt ins Grübeln, man denkt nach und ein bisschen fungiert der Film auch als Oberschulmeister, der einem relativ platt sagen möchte, dass man sein Leben so leben soll, dass es auch sinnvoll und nicht nur gesellschaftlich passend ist. Außerdem: Liebe deinen Nächsten, habe Respekt und behandele die Menschen immer so, wie du auch selbst behandelt werden möchtest (finde ich prima, die Aussage!). Denn alles fällt am Ende auf dich zurück.

Ich bin eigentlich nicht so ein Fan von Dramen, aber solche Filme finde ich schon wichtig. Gerade in einer Zeit, wo Jugendliche eher zu einem Film als einem Buch greifen, ist das eine Möglichkeit, ihnen eine Botschaft zu übermitteln. Ihnen auch ein wenig mehr Sensibilität einzuflößen, gerade ,,schwächeren“ – behinderten – Menschen gegenüber. Zu begreifen, dass Hilflosigkeit nicht schamlos ausgenutzt werden darf und man aufeinander zu- und eingehen muss. Gut und das wär´s dann heute auch schon von mir, habe ja jetzt auch genug periphere Halbwahrheiten von mir gegeben 😉 . Aber vielleicht fühlt ihr euch ja inspiriert, euch den Film einmal anzuschauen!

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