Alltag

barrierefrei Spaß haben – weil man auch als behinderter Mensch Hobbys hat

Wir alle wollen ernsthaft über die Barrierefreiheit diskutieren. Wir wollen sie fördern und in unserer Gesellschaft konstruktiv etablieren. Was dabei oft zu kurz kommt: Der ganze Spaß an einem ansonsten sehr ernstem Thema.

Was denken Sie zuerst, wenn Sie an das Wort Barrierefreiheit denken? Da fällt einem natürlich sofort eine Menge ein: Fahrstühle anstatt Treppen. Abgesenkte Bordsteinkanten. Praktisch eingerichtete Wohnungen. Tolerantes Denken. Rollschranken im Bus. Und natürlich die Integration in die Berufswelt, die geförderte Selbstständigkeit…

…das ist ja alles soweit richtig, aber dabei wird die ganze Thematik derart bierernst angefasst, dass der Spaß völlig zu kurz kommt. Aber ein behinderter Mensch muss nach der Arbeit genauso abschalten. Der will auch einfach nur mal ein Bier zischen gehen und nicht permanent gesellschaftliche Probleme wälzen. Und zudem haben auch diese Menschen Fähigkeiten, Hobbys, Talente, Neigungen… alles Dinge, die sie oft nicht ausleben aufgrund mangelnder Möglichkeiten!

Zumindest in der sportlichen Richtung wurde schon viel ,,bewegt“: Da gibt es Rollstuhl-Basketball, Rollstuhltanz und sogar Rollstuhl-Zirkusvereine. Aber – was ist mit den geistig behinderten Menschen? Blinden? Auch blinde Patienten würden gerne mal ausgelassen toben, Ball spielen und herum tollen. Ist doch ganz logisch. Der menschliche Körper ist auf Bewegung programmiert und auch die Seele schreit ab und zu mal nach Spiel. Hier herrscht noch ein gesellschaftliches Defizit vor, das aber mindestens genauso wichtig – wenn nicht sogar wichtiger! – ist, wie einen Beruf zu erlernen oder eine Wohnung, die einem das alleinige Wohnen ermöglicht.

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