Alltag

Barrierefreies Fernsehen: Angebote der einzelnen Sender

Viele Hörbehinderte und Gehörlose beklagen sich schon seit geraumer Zeit, dass die Fernsehsender zu wenig Untertitel anbieten. Aber auch blinde und stark sehbehinderte Personen kritisieren die fehlenden Hintergrundinformationen, die so genannte Audiodeskription, der TV-Sender.

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Vier öffentlich-rechtliche Sender haben sich im Rahmen des „Digital Television for All“ (DTV4All) zusammengefunden mit dem Ziel, neue technische Möglichkeiten im Digitalen Fernsehen einzusetzen, um seh- und hörbehinderten Menschen das Medium Fernsehen zu erleichtern.

Barrierefreies Fernsehen – Mehr als 55,5 Millionen Hörbehinderte in Europa

In Europa sind etwa 55,5 Millionen Erwachsene schwerhörig. In Deutschland beläuft sich die Zahl der Gehörlosen dabei auf 80.000 und die Zahl der Schwerhörigen beläuft sich auf etwa 13 Millionen. Das Medium Fernsehen ist dabei allerdings oftmals ein visuelles Medium, was für Hörbehinderte erschwerende Umstände mit sich bringt. Jedoch haben eine Vielzahl an TV-Sendern sich dem barrierefreien Fernsehen verschrieben und Untertitel eingeführt.

Hybride Fernsehgeräte und HDTV ermöglichen eine verbesserte Darstellung sowie einen Internetzugang durch Knopfdruck. Der herkömmliche Videotext wurde durch einen neuartigen Text abgelöst, der optisch ansprechender und einfacher zu bedienen ist. Zum Teil können die Betroffenen Farbe und Schriftgröße nach Belieben einstellen. Im Gegensatz zu den bekannten Untertiteln lassen sich die neuen Formate somit optisch angenehmer gestalten.

Barrierefreies Fernsehen – Attraktives Angebot der TV-Sender

Viele Zuschauer kennen das Symbol mit dem durchgestrichenen Ohr, welches auf Sendungen mit Untertiteln verweist. Bei der ARD und im rbb Fernsehen sind diese Sendeformate über die Teletextseite 150 auswählbar. Das ZDF ermöglicht diesen Service über die Teletextseite 777. Private Sender wie Pro7 und Kabel 1 bieten nur in einem eingeschränkten Umfang Sendungen für Menschen mit Hörbehinderung.

Ein Problem liegt in der bestmöglichen Gestaltung der Untertitel, da diese verschiedene Adressaten ansprechen sollen. Dazu zählen neben Schwerhörigen und Gehörlosen auch Taube und Träger von Cochlea-Implantaten. All diese Personen bringen verschiedene Voraussetzungen mit sich, was die Rezeption von Untertiteln und die jeweilige Lesekompetenz betrifft.

Forderung einer 1:1-Untertitelung

Viele Betroffene fordern eine 1:1-Untertitelung, die eine Wort-zu-Wort-Wiedergabe mit sich bringt. Jedoch kommt es dabei zu Problemen, da eine textreiche Sendung eine erhebliche Lesezeit mit sich bringt, wodurch die Lesegeschwindigkeit erhöht werden muss und eine Rezeption schwierig wird.

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