Dialog im Dunkeln ist eine besondere Ausstellung, die Barrierefreiheit schaffen möchte
Schrieb ich gestern noch über eine ungehobelte Fluggesellschaft, so widme ich mich heute einem erfreulicheren Thema. Nämlich der wirklichen Barrierefreiheit, die durch das Enagement von Menschen zustande kommt.
,,Dialog im Dunkeln“ kennt ihr sicherlich, oder? Zumindest sollte schon einmal jeder davon gehört haben. Das ist eine Ausstellung, die als Botschafter fungieren soll. Die ein Erlebnis schenkt, welches die Schubladen im Kopf umsortiert.
Beziehungsweise endlich einmal aufräumt!
Hier ist alles dunkel. Der sehende Mensch wird in eine fremde Welt gedrängt, einer schwarzen, farblosen Welt, in der er sich anhand seiner anderen bereitstehenden Sinne zurecht finden muss. Sehbehinderte Menschen helfen dabei, indem sie geduldig führen, erklären und unterstützend zur Seite stehen. Anhand von bestimmten Merkmalen wie Düfte, Temperaturen und Geräuschen werden ganze Städte, Parks und Situationen simuliert, die der plötzlich behinderte Mensch bewältigen muss.
Hier treffen zwei Kulturen aufeinander. Und genau hier befindet sich die Nische der Barrierefreiheit, hier, wo ihr endlich ein fühlendes Verständnis eingeräumt wird, weil bei ,,Dialog-im-Dunkeln“ jeder einen ,,Aha“-Effekt spürt. Weil hier der Spieß umgedreht wurde. Die Blinden sind die Sehenden und die Sehenden plötzlich gehandicapt und auf Hilfe angewiesen.
Die Ausstellung ist außerordentlich erfolgreich und erfreut sich riesiger Besucherzahlen, die begierig sind, ihren Horizont zu erweitern. Viele Arbeitsplätze von blinden Menschen werden hier gesichert und das Konzept funktioniert. Ich kann es euch also nur ans Herz legen, euch die ganze Sache einmal einzuverleiben. Eine ganz besondere Sinneserfahrung!