Arbeiten

Wenn der Rücken zur Behinderung wird: Diese Branchen trifft es besonders

Rückenleiden sind eine verbreitete Volkskrankheit. Das ist nicht nur für den betroffenen Menschen schmerzvoll, sondern belastet auch die Wirtschaft. Nach einem aktuellen Bericht der Krankenkassen gehen zehn Prozent der Arbeitsausfälle auf Rückenschmerzen und Rückenleiden zurück. Durchschnittlich war jeder gesetzlich Versicherte in Deutschland 1,4 Tage im Jahr wegen Rückenschmerzen arbeitsunfähig. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Berufen.

Schwerstarbeiter leiden besonders häufig unter Rückenschmerzen

Bauarbeiter im Hoch- und Tiefbau, Beton- und Stahlarbeiter, Dachdecker, Mitarbeiter in den Ver- und Entsorgungsbetrieben, in der Lebensmittelherstellung und in der Altenpflege sind sehr häufig von Rückenleiden betroffen. Die Erklärung liegt auf der Hand: Oft müssen schwere Lasten getragen und schwere Arbeiten verrichtet werden. Auch enge Richtlinien des Arbeitsschutzes können viele Belastungen nicht verhindern. Die tagtägliche Beanspruchung verstärkt den natürlichen Verschleiß und führt zu einer Häufung der Rückenleiden in diesen Berufsgruppen.

Auch Büroarbeiter sind betroffen

Erstaunlich häufig sind aber auch Büroarbeiter von Rückenleiden betroffen. Bei der vorwiegend sitzenden Tätigkeit wird der Rücken nicht dauerhaft belastet und überfordert wie bei Arbeitern auf der Baustelle. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Der Rücken ist unterfordert! Da Muskeln, die nicht beansprucht werden, schrumpfen, baut der Körper bei vorwiegend sitzender Tätigkeit Muskelmasse ab. Die Muskeln sind nicht mehr in der Lage, die Gelenke und Wirbel zu stützen. Der starre Blick auf den Computerbildschirm führt zudem dazu, dass die Nackenmuskulatur verspannt. Verhärtung, Verschleiß und eine mangelhafte Muskulatur führen früher oder später zu starken Rückenschmerzen. In leichteren Fällen helfen hier Bewegung, Wärmepflaster oder leichte Schmerzmittel – häufig werden die Schmerzen aber so stark, dass der Mitarbeiter seine Arbeit nicht mehr ausüben kann.

Vorbeugung am Arbeitsplatz

Fehltage sind für jeden Arbeitgeber ärgerlich und teuer. Deshalb sollten sich die Unternehmen frühzeitig Gedanken über die Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsumfeldes machen, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu schonen. Gut eingerichtete Arbeitsplätze können den Verschleiß aufhalten und Rückenschmerzen vorbeugen, eine Betriebssportgruppe fördert Gesundheit und Teamgeist der Belegschaft. Manchmal reichen auch kleine Maßnahme: Stellt man den Drucker in den Flur, so hilft schon der Gang vom Schreibtisch zum Drucker, den Bewegungsmangel zu beheben.
Weitere Informationen zur „Volkskrankheit“ Rückenschmerzen lesen Sie hier.

Foto: Fotolia, 32525001, Volker Witt

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